40 Jahre OÖGV

Die Jubiläumsfeier fand im Rahmen des Vorstandscups am 7. Oktober 2016 statt.

Fast auf den Tag genau vor 40 Jahren, am 4. Oktober 1976, schreibt die Sicherheitsdirektion für das Bundesland Oberösterreich „an die Proponenten des Vereines „Oberösterreichischer Golfverband, z.Hd. Herrn Helmut Wurm in Linz-Ebelsberg:

 

Die Bildung des Vereins „Oberösterreichischer Golfverband“ mit dem Sitz in Linz wird nach Inhalt der anbei rückfolgenden Satzungsausfertigung im Sinne des Vereinsgesetzes 1951, BGBL. Nr. 233, in der derzeit geltenden Fassung, nicht untersagt.

 

Mit der Gründung des Golf Club Linz 1960 gab es neben dem 1933 gegründeten GC Salzkammergut einen zweiten Golfclub im Bundesland. 1976 schlossen sich der Golf Club Linz und der Salzkammergut Golfclub zum Oberösterreichischen Golfverband zusammen. Da zwei Clubs für die Schaffung eines Verbandes nicht reichten, wurde zu diesem Zweck der Golfverein St. Florian, nur auf dem Papier und ohne Platz, gegründet. Diese „trickreiche“ Gründung fand im Hause des Linzer Präsidenten Helmut Wurm statt, der auch erster Verbandspräsident wurde. Vizepräsident wurde der Ischler Golfclubpräsident Dr. Walter Arnoldner.

 

Bis heute hatte der OÖ Golfverband neun Präsidenten: Wurm, Payer, Pichler, Friedrich, Reimann, Gottinger, Stärk und Fill. Ich übe dieses Amt seit 2011 aus. Bei dieser Gelegenheit möchte die anwesenden Alt-Präsidenten herzlich begrüßen, mich für ihren Einsatz nochmals bedanken und zu mir herausbitten.

 

Dr. Polte überreicht den anwesenden Altpräsidenten Heinz Friedrich und Gerhard Stärk die silberne Ehrennadel des Oberösterreichischen Golfverbandes, dies ebenso auch dem langjährigem Vorstandsmitglied Dr. Erwin Rafetseder für seine Bemühungen um die Integration der Jugendarbeit im OÖGV und für seine Initiative zur Gründung des Sportgymnasiums in Linz.

 

Unter den 60 Sport-Fachverbänden in Oberösterreich ist unser Verband der fünftgrößte Fachverband nach Fußball, Tennis, Turnen und Skilauf.

 

Im OÖGV gab es bis 1985 drei Clubs, heute sind 25 Clubs Verbandsmitglieder der nunmehr nach Aufgabe des GC Innviertel 27 Golfclubs in OÖ. Noch 25, ab 2017 nur mehr 24, weil der GC Mondsee uns in Richtung Salzburg verlässt. Wir bedauern dies, haben dafür aber Verständnis, weil die Mitglieder weitgehend nach Salzburg orientiert sind und weil auch viele Jugendliche die Schulen in Salzburg besuchen.

Das Verhältnis Clubanzahl zu Mitgliederzahl ist für die Wirtschaftlichkeit der Clubs wichtig und ist starken Schwankungen unterworfen.

 

  1. So gab es 1998 ... 20 Clubs mit 7.189 Mitgliedern, das sind im Schnitt 360.
  2. 2003 hatten 22 Clubs 13.715 Mitglieder, im Schnitt 623
  3. 2008 hatten 27 Clubs 21.332 Mitglieder im Schnitt 790 und
  4. 2015 wiesen 28 Clubs 20.068 Mitglieder im Schnitt 715 Mitglieder.

1988 gab es – wie gerade dargestellt - im Schnitt 360 Mitglieder pro Club – das war für die Golfclubs nur finanzierbar, wenn man die damaligen hohen Aufnahmegebühren und Jahresspielgebühren bedenkt. Golf war eine erstrebenswerte und aufstrebende Sportart. Die Finanzierungsmodelle haben sich deutlich gewandelt.

 

In einem Land wie Österreich, wo der Sport und insbesondere der Golfsport keinen hohen Stellenwert hat, schlagen gesellschaftliche, wirtschaftliche und politische Änderungen stark auf die Sportaktivitäten durch. In unruhigen Zeiten konzentrieren sich die Menschen auf fundamentale Lebensbedürfnisse, der Sport muss dann oft zurückstehen.

 

Erlauben Sie mir einige Beispiele:

Bei der Umfrage: „Welche Sportart schauen sie gerne im TV“ ist Golf nicht unter den ersten 20. Wird Golf so präsentiert, dass es die Neugier zum Ausprobieren weckt? Sicher nicht!

Bei Sportarten die „in“ sind kam es zu einer deutliche Abnahme bei Golf von 2006 (6%) zu 2011 (2%). Die Gründe sind mannigfaltig.

 

Ein Sportfachmann, selbst kein Golfer, der sich Gedanken über das Image von Golf macht, schreibt:

Wenn man für den Golfsport mehr Interesse wecken will, mehr Verständnis beim “Publikum”, um eventuell den einen oder anderen auf den Golfplatz locken zu können, wäre es nicht schlecht, in der medialen Berichterstattung immer wieder auch allgemein verständliche Formulierungen zu verwenden, neben dem Golf-Fachvokabular.

 

Die mediale Präsenz zeigt sich überwiegend in Berichten von Prominententurnieren, wobei diese überwiegend Klischees und Vorurteile über den „Promisport Golf“ bedienen.

 

Wenn diese Festveranstaltung auch ein Ausblick auf die Zukunft des Golfsports sein soll, dann wird man sich unter anderem mit folgenden Problemfeldern auseinandersetzen müssen:

 

  • Eine bessere Darstellung in den Medien: Golf muss man als einen Sport mit vielen Chancen, der unser Leben bereichern und verlängern kann, präsentieren.
  • Alles, was speziell für Jugendliche die Schwelle zur Beschäftigung mit Golf erniedrigt, muss umgesetzt werden – Golf als Schulsport wäre ein Wunschziel, Golf muss man als leistbaren Beitrag zur Bewegungskultur darstellen.  
  • Golf-Marketing - bitte nicht mit Werbung verwechseln – Marketing ist die Information über das Produkt Golf. Und diese Information ist oft mangelhaft.

Sinn und Zweck des OÖ Golfverbandes ist statutengemäß die Förderung des Golfsports in unserem Bundesland und die Beratung in allen den Golfsport betreffenden Angelegenheiten.

 

Die Förderung geschieht insbesondere durch Ausbildung und Betreuung von jungen Spielern in Kadern. Besonders erfreulich war ja – wie Sie wissen, dass kürzlich ein ehemaliger Kaderspieler des OÖGV, nämlich Michael Ludwig, zusammen mit 2 anderen jungen Golfern aus Österreich, bei der Amateur-Weltmeisterschaft in Mexiko den 3. Platz (hinter Australien und Großbritannien) belegt und somit die Bronzemedaille erspielt hat.

 

Entsprechend möchte der OÖGV das Golfspiel in allen Bereichen weiterhin fördern und in die Breite tragen und - aufbauend auf einer reichen Tradition – immer den Blick auf aktuelle Entwicklungen richten.